Nachdem ich in den letzten Wochen ein sehr intensives Trainingsprogramm zu absolvieren hatte, freue ich mich jetzt schon sehr auf den Start. Den letzten Formtest gab es am vergangenen Freitag beim 24 Stunden Rennen in Kaindorf. Ich ging in Kaindorf an den Start, weil ich zum Einen eine intensive Trainingseinheit fahren wollte und zum Anderen auch wissen wollte wie meine Form ist. Dementsprechend war auch die Taktik: Da ich wusste, dass in der Anfangsphase – die ersten 2 bis 3 Stunden – sehr schnell gefahren wird, war es mein Ziel das Tempo der Spitzenfahrer mit zugehen. Geplant war eine max. Renndauer von 4 bis 6 Stunden.
Pünktlich um 18 Uhr fiel dann der Startschuss für 80 24h Einzelfahrer und 1.000 Staffelfahrer. Ich startete aus der ersten Startreihe und konnte somit sofort das Tempo der Spitzengruppe aufnehmen. Das ich mit meiner Einschätzung zum Tempo in der Anfangsphase richtig lag, zeigte sich bereits auf den ersten Kilometern:
Angeführt vom österreichischen Profiteam WSA Greenlife fuhren wir mit rund 60 km/h den ersten flachen Streckenabschnitt bis hin zu den ersten Hügeln.
Runde 1 und 2 (Rundenlänge 18km, 185 HM pro Runde) absolvierten wir 25:06 bzw. 26:02 Minuten. Das entspricht einem Schnitt von 43 km/h!
Es gelang mir, dass Tempo der Spitze mit zugehen, wobei die Spitzengruppe von Runde zu Runde kleiner wurde und ab der 5. Runde waren wir noch 8 Fahrer die das Feld anführten.
Mit in dieser Gruppe waren 4 Solofahrer und 4 Staffeln. Einer dieser Solofahrer war Severin Zotter, Gewinner des diesjährigen „Race across America“. Wir fuhren ein konstant hohes Tempo und ich fand einen guten Rhythmus. In Runde 8 konnte mit Lukas Kienreich ein Solofahrer die Spitze nicht mehr halten. Kienreich zählt in der österreichischen Ultraszene mittlerweile zu den besten Fahrern. Er gewann bereits einige 24h Events – zuletzt vor 3 Wochen in Grieskirchen. Motiviert und auch ein wenig überrascht von diesem Rennverlauf, fiel es mir nach 10 Runden – Fahrzeit 4 Stunden 40 Minuten, 180km, Schnitt 38 km/h – fast schwer vom Rad zu steigen! Trotzdem war es die richtige Entscheidung. Mein Plan war perfekt aufgegangen und in Blickrichtung RAA, wäre ein weiterfahren bzw. ein durchfahren nicht vernünftig gewesen. Die Regenerationszeit ist knapp und ich hätte riskiert, nicht 100% regeneriert ins RAA zu starten.
Aus Kaindorf nehme ich jedoch ein perfektes Gefühl mit! Nach der Auswertung der aufgezeichneten Leistungsdaten, sehe ich wo ich stehe. Soviel sei verraten: Eine Aufgabe des Rennes aufgrund von körperlicher Ermüdung … davon war ich schon noch sehr weit entfernt! Es hat sich in Kaindorf auch gezeigt, dass sämtliche Veränderungen/Verbesserungen, welche ich an Rad und Material vorgenommen habe, Früchte tragen. Ich habe viel an der Optimierung (im mm Bereich!) der Sitzposition gearbeitet, einiges hab ich an den Schuhen probiert, etc.
Natürlich nutzte ich die letzten Wochen auch gemeinsam mit dem Team. Es gab einige Meetings bzw. probierten wir ein neues Funksystem. Bestens integriert haben sich unsere 2 neuen Teammitglieder Markus und Lukas Pfeffer.
In Summe haben wir ein sehr rundes und funktionierendes Paket auf die Beine gestellt.
Los geht es für uns am Montag, 10. August! Wir reisen am Nachmittag an und werden die technische Abnahme von Autos und Rad durchführen lassen. Ebenfalls am Montag werden wir das Starterpaket ausfassen (Roadbook, GPS Tracker, Startnummern, etc.). Am Dienstag Nachmittag gibt’s dann noch das offizielle Briefing und um 18 Uhr fällt der Startschuss!
Die ersten 1.300km bis zum Großglockner sind durchgeplant, danach werden wir von Tag zu Tag planen. Marschtabelle, Ernährungsplan, Fahrradwechsel, Betreuerwechsel, etc. werden vor dem Start im Zuge eines abschließenden Meetings noch einmal besprochen.
Abschließend darf ich mich bei allen Sponsoren und Gönnern bedanken, insbesondere bei „Intercoiffeur Erich“ aus Anger, der sich ebenfalls am Projekt beteiligt!
Wie es uns beim RAA ergeht kann direkt über ein Live Tracking verfolgt werden bzw. gibt’s natürlich nach dem Event einen Newsletter.
Sportliche Grüße
Mauerhofer Thomas